meldet sich also die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost zum Thema Ausbau der B303 zu Wort.
Mit den bekannten Fakten, wie etwa den geringen Verkehrszahlen, die einen Ausbau nicht rechtfertigen, und dem Beispiel der B15 zwischen Hof und Rehau, auf der deutlich mehr Verkehr unterwegs ist als auf der B303.
Genau wie die B303 ist die B15 für 20000 Fahrzeuge ausgelegt.
Und die Verkehrsexperten erachten die für 20000 Fahrzeuge ausgelegte zweispurige B15 für "gut 14000" Fahrzeuge pro Tag als absolut ausreichend, sie erkennen ihrer Breite von 8,50 Metern eine große Leistungsreserve an.
Die ebenfalls für 20000 Fahrzeuge ausgelegte zweispurige B303 soll auf Wunsch einige Politiker zwischen der Grenze und Marktredwitz-West trotz deutlich geringeren Verkehrszahlen und teils größerer Breite unbedingt vierspurig ausgebaut werden.
"Jetzt Red I" versprach, das Thema an die zuständige Stelle, also die Oberste Baubehörde im Innenministerium, weiterzureichen.
Seien wir gespannt, was dabei herauskommt, denn am 30.1.2013 veröffentlicht Innenminister Herrmann Pressemitteilung Nr. 43/13.
"Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hält einen Neubau der Bundesstraße 303 zwischen der Autobahn A 9 und Bischofsgrün in absehbarer Zeit nicht für realisierbar. (...)
Weiter verfolgt werden sollen die Vorschläge für eine Verlegung der B 303 zwischen Tröstau und Sichersreuth sowie die Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen zwischen Marktredwitz-West und der A 93. Auch am vierstreifigen Ausbau zwischen der A 93 und der Bundesgrenze zur Tschechischen Republik werde festgehalten."
http://www.stmi.bayern.de/presse/archiv/2013/43.php
Warum will Innenminister Herrmann die Vorschläge für eine Verlegung der B303 zwischen Tröstau und Sichersreuth sowie die Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen zwischen Marktredwitz-West und der A93 weiter verfolgen; warum will er auch am vierstreifigen Ausbau zwischen der A93 und der Bundesgrenze zur Tschechischen Republik festhalten?
Und wie verträgt sich das Weiterverfolgen der Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen zwischen Marktredwitz-West und der A93 mit dem Schreiben StB23/72112.2/2/1729746 vom 25.07.2012 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung? Das mitteilt, dass der derzeit geplante Ausbau "volkswirtschaftlich nicht rentabel" ist und "in der vorliegenden Form somit nicht weiterverfolgt werden" kann.
Und:
Es hat die Bayerische Straßenbauverwaltung "darum gebeten, in einem nächsten Schritt zu prüfen, welche Planungsalternativen für einen Ausbau der B 303 im Bereich Marktredwitz erforderlich und möglich sind, um eine leistungsfähige, zukunftsfähige und sichere sowie dem Bedarf entsprechende Verkehrsabwicklung gewährleisten zu können."
Wir, die wir logisch denken, kommen zwangsläufig zu folgendem Ergebnis: Da die B303 im Bereich Marktredwitz bereits für 20000 Fahrzeuge ausgelegt ist, dort wesentlich weniger Fahrzeuge unterwegs sind, und der vorhandene Querschnitt einer 8,50 Meter breiten Straße laut Verkehrsexperten "noch eine große Leistungsreserve" hat (siehe Beispiel B15 zwischen Hof und Rehau), ist die B303 im Bereich Marktredwitz also bereits ausreichend leistungsfähig, zukunftsfähig, sicher, und absolut dem Bedarf entsprechend. Ohne jeglichen Ausbau.
Das Bundesverkehrsministerium in seinem Schreiben weiter:
"Die Ergebnisse sind mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung abzustimmen."
Wir werden sehen, wie das Ergebnis der Prüfung der Bayerischen Straßenbauverwaltung ausfallen wird.
Genauso wie das bei der Prüfung der B15 zwischen Hof und Rehau? Klare Worte aus dem Bauamt Bayreuth? Das staatliche Bauamt erteilt der Forderung nach einem vierspurigen Ausbau eine klare Absage? Zwei Spuren sind für die Behördenvertreter nach den Verkehrszahlen absolut ausreichend?
Wir werden sehen.
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