http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/marktredwitz/Der-alte-Muell-kommt-bald-weg;art2442,1897278
Kerstin Popp hakt in München nach.
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Sehr geehrter Herr Bonfig,
Zum Thema Deponie Haldenstraße habe ich noch keine Information von Ihrer Behörde erhalten. Meine Frage im Dezember war ja gewesen, ob Ihrer Behörde bekannt ist, dass auf dieser Deponie auch Industriemüll und hochgiftige Stoffe der CFM lagern. Und ob die Deponie Haldenstraße somit nicht ausgehoben und der Aushub entsorgt werden muß, damit sichergestellt ist dass, wie Sie sagen, "nach der Deponiesanierung dauerhaft keine Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den Einzelnen oder die Allgemeinheit bestehen".
Ich muß nun aus aktuellem Anlass nachfragen, denn heute veröffentlicht unsere Frankenpost einen Bericht mit der Überschrift "Der alte Müll kommt bald weg". In dem Bericht ist dann aber die Rede von einer Umformung des Hügels über der Deponie und des Asphaltierens eines Teils der Oberfläche - kommen der alte Industriemüll und die hochgiftigen Stoffe der CFM nun also weg oder nicht?
Ich würde mich freuen, Antwort auf meine heutige email sowie auf meine Fragen vom Dezember zu erhalten. Das Thema Deponie Haldenstraße ist ein übergreifendes, aber ich werde die Informationen selbstverständlich gern an alle involvierten Personen weitergeben.
Mit freundlichen Grüßen aus Hohenberg,
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Kerstin Popps email vom 11.12.2011
Sehr geehrter Herr Bonfig,
ich danke Ihnen für Ihre email vom 5.12.2011.
Am 2.12.2011 hat die Frankenpost wieder einen Artikel zum geplanten Ausbau der B303 gebracht; des Teilstücks bei Marktredwitz zwischen Einmündung Bayreuther Straße und A93.
Hier soll ja die B303 vierstreifig werden, in der Mitte getrennt, mit jeweils zwei Meter breiten Randstreifen; die Bahnlinie Marktredwitz-Eger wird Richtung Süden verlegt, die Kreuzung B303/A93 kleeblattförmig ausgebaut, die Auffahrt von der Bayreuther Straße zur Bundesstraße umgebaut, und eine in der ursprünglichen Planung noch nicht enhaltene dritte Ausfahrt geschaffen. Für nur 15000 Kfz. Dem Zeitungsartikel nach sollen in etwa zwei Jahren die Ausbauarbeiten beginnen.
Veranschlagt für den Ausbau dieser ca. 3km B303 sind 12,3 Mio. Euro.
Meine Frage an Sie: Meines Wissens nach sind dies die Kosten für den reinen Straßenausbau. Wie hoch sind die veranschlagten Gesamtkosten inklusive Bau der in der ursprünglichen Planung nicht enthaltenen Ausfahrt Lorenzreuth und vor allem Verlegung der Bahnlinie? Und wie realistisch ist der Zeitrahmen?
Im Schreiben des Umweltministeriums im Anhang für Sie zur Info (ich habe die Genehmigung, es Ihnen wie die unten angehängte email weiterzuleiten), heißt es, dass der Ausbau nicht vor 2015 beabsichtigt wird. Und dass vorher die Deponie Haldenstraße saniert werden soll.
Das Thema Deponie Haldenstraße wird in dem Frankenpostartikel vom 2.12..2011 ausgeklammert.
Aus jenem Schreiben des Umweltministeriums geht hervor, dass man die Deponie fälschlicherweise für eine Hausmülldeponie hält, was sie leider nicht ist.
Deshalb meine zweite Frage an Sie: Ist es Ihrer Behörde bekannt, dass auf dieser Deponie neben Hausmüll auch Industriemüll und hochgiftige Stoffe der CFM lagern? Dass diese Deponie eigentlich zur Altlast CFM gehört, sie aber ausgegliedert wurde?
In Ihrer email vom 10.11.2011 teilten Sie mir mit, dass die Stadt Marktredwitz die Sanierung plant, das Straßenbauamt bezüglich Sanierung und Ausbau der B303 in engem Kontakt mit der Stadt Marktredwitz steht und alle Maßnahmen nach den Vorgaben des Abfall- und Bodenschutzrechts erfolgen, so dass sichergestellt wird, dass nach der Deponiesanierung "dauerhaft keine Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den Einzelnen oder die Allgemeinheit bestehen." Muß also die Deponie, um dies sicherstellen zu können, nicht ausgehoben und der Aushub entsorgt werden?
Über eine Antwort auf meine beiden Fragen würde ich mich sehr freuen und verbleibe bis dahin
Mit freundlichen Grüßen aus Hohenberg,
Kerstin Popp
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From: brigitte artmann
*Sent:* Monday, November 14, 2011 9:22 PM
*Subject:* B 303 Ausbau Haldenstraße // Quecksilber im Skalkastausee bei Cheb
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
fühlt euch bitte alle angesprochen. Oben angehängt ein Schreiben aus dem Umweltministerium zum Ausbau B303 über der Quecksilber-Deponie Haldenstraße in Marktredwitz. Anscheinend soll ausgebaut werden. Es handelt sich um einen kleinen Teil der A 70 neu von Prag nach Frankfurt. Es ist aber ein gesondertes
Genehmigungsverfahren, genehmigt seit Jahren. Alles nur blockiert durch die Deponie Haldenstraße. Man könnte sonst sofort bauen. Das Ministerium bezieht sich auf das Gutachten Pedall.
Diese Deponie Haldenstraße hat keinen Unterbau, es ist nur grüne Wiese darunter. Das sieht man auf Luftbildern aus dem Jahre 1970. Nur ganz unten am Fuß der Deponie wurde mit Lehm so etwas wie ein "Unterbau" geschaffen.
Das *Herbizid Mecoprop **ist bereits im Grundwasser*.
Der Grundwasserzug unter der Deponie "spricht" mit dem Grundwasserzug im Steinwald, aus dem Marktredwitz und Waldershof das Trinkwasser beziehen.
Ein Gutachten dazu lag bei der Stadt Marktredwitz im Wasserwerk. es sollte dort noch zu finden sein. In der Deponie selbst liegt Hausmüll mit Industriemüll und Gift aus der CFM.
Das kann man nicht “am Ort” sanieren. Schon gar nicht mit dem Argument, sonst müsste man 40 Millionen Euro bezahlen. 1990 waren 20 Millionen DM zu viel. Deshalb blieb die Deponie liegen. Die Deponie Haldenstraße gehört eigentlich zur Altlast CFM. Sie wurde aber ausgegliedert. Aber sie muss ausgegraben werden und geordnet entsorgt werden. Was da drin ist, wird sich nie abbauen.
Außerdem: gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in Tschechien müssen wir endlich das Quecksilber im Skalkastausee angehen. Das Quecksilber im tschechischen Skalka-Stausee kommt aus der CFM. Natürlich nicht aus der Deponie. Es gibt ein Altlastenkataster. Alles ist erfasst. Ich war von 1990 bis 2002 Umweltreferentin als dieses Altlastenkataster erstellt wurde. Aber ich stelle immer öfter fest, bei Quecksilber wird doch der eine oder andere vergesslich, wir müssen dringend gemeinsam anfangen.
Ich bitte euch, lasst uns alle zusammenarbeiten. Eine Bitte an die deutschsprachigen Kollegen in Tschechien: informiert bitte die Umweltschutzorganisation Arnika auf Tschechisch.
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