Im Nordbayerischen Kurier erscheint am 10.8.2013 ein Artikel mit dem Titel "Die Bundesstraße 303 soll leiser werden, Staatssekretär Gerhard Eck sagt Hilfe zu." Wie es in dem Artikel heißt, diskutierte Staatsekretär Eck, "der Chef der staatlichen Baubehörde", mit Vertretern der Stadt Bad Berneck, mit MdL Martin Schöffel und MdB Hartmut Koschyk.
Ausführlich dazu gibt es eine Information auf der Homepage von Hartmut Koschyk vom 09.08.2013.
http://www.koschyk.de/allgemein/ortstermin-an-der-b-303-staatssekretar-eck-sichert-unterstutzung-fur-larmschutzmasnahmen-zu-14864.html
"Auf Initiative von Landtagsabgeordnetem Martin Schöffel sowie Bundestagsabgeordnetem und Staatssekretär Hartmut Koschyk besuchte der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Gerhard Eck, MdL, Bad Berneck."
Stadträtin und Sprecherin der BI-B303 (gegen den Schwerlastverkehr auf der B303) Sandra Schiffel schilderte im Namen der Anwohner die derzeitige Verkehrssituation und Lärmbelastung. Ihre Angst, dass der Verkehr in Zukunft wieder anwachsen könnte, begründet sie mit weiteren geplanten Baumaßnahmen in Tschechien.
--------
Geplante Baumaßnahmen in Tschechien?
Auf Rückfrage von Kerstin Popp teilt Sandra Schiffel mit, dass für sie die offizielle Planungsunterlage der tschechischen Straßenbaubehörde relevant sei.
Offizielle Planungsunterlage der tschechischen Straßenbaubehörde.
Die tschechischen Straßenbaubehörde plant genauso wie die deutsche Straßenbaubehörde. Nur sind diese Planungen reine Wunschlisten bzw. unverbindliche Absichtserklärungen, gewissermaßen.
Relevant sind in beiden Ländern die vom Verkehrsministerium vorgegebenen Straßenbaumaßnahmen. Die, um bei Tschechien zu bleiben, bis 2025 durchgeführt werden sollen, in Bezug auf die angegebenen Ressourcen.
-------
Zurück zum Ortstermin in Bad Berneck.
Staatssekretär Eck stellte in Aussicht, dass bei der nächsten turnusgemäßen Deckenerneuerung an der B303 in Bad Berneck Flüsterasphalt eingebaut werde. Flüsterasphalt bewirkt in etwa eine Halbierung des Lärmes und hat sich auf anderen Straßen bewährt.
"Außerdem sagte der Staatssekretär zu, alle Möglichkeiten von aktivem und passivem Lärmschutz zu prüfen. Einzelne Anwesen hätten Anspruch auf die Förderung von Lärmschutzfenstern. Auch der Einsatz von Lärmschutzwänden in einzelnen Streckenabschnitten wurde diskutiert.
Letztlich war man sich einig, dass zu einer optimalen Lösung die Straße verlegt werden müsste."
Wer war sich einig? Alle Anwesenden?
Der Nordbayerische Kurier veröffentlicht am 16.8.2013 einen treffenden Leserbrief mit dem Titel "Transitsperre würde reichen."
"Die Verwaltung des Freistaates hat leider der effektivsten Lärmschutzmaßnahme - einer Transitsperre für Lkw durch das Fichtelgebirge - eine Absage erteilt. Es wirkt auf mich etwas deplatziert, wenn sich die Protagonisten der größten Regierungspartei in Bayern jetzt, ausgerechnet im Wahlkampf; für mindere Lärmschutzmaßnahmen einsetzen.
Mit sofortiger Einführung einer Transitsperre für den Schwerlast-Fernverkehr - einem schnell durchführbaren Verwaltungsakt - würde sich eine teuere Verlegung der Straße erübrigen. Die Verlegung der Ost-West-Verbindung nach Norden, die Z-Variante ist gestorben, wenn man dem Bayerischen Innenminister glauben darf. Es sei denn, der Chef der Bayerischen Baubehörde, Staatssekretät Gerhard Eck, hat andere Pläne als sein Minister. Dann soll er die bitte ganz klar offen legen und nicht nur nebulös eine Verlegung als "optimalen Lösung für die Straße" andeuten.
Als Begründung zieht man den Popanz des Ausbaus der R6 in Tschechien aus der Tasche. Der allerdings ist eine reine Luftnummer. In der on-line Ausgabe der deutschsprachigen Prager Zeitung vom 07.08.2013 (www.pragerzeitung.cz) ist dazu zu lesen: 'Plänen der 90er Jahre zufolge sollte das Autobahnnetz bereits fertiggestellt sein. Verlaufe der Bau jedoch wie bisher, werde das Netz erst in 32 Jahren vollständig sein und um 64 Prozent teurer werden, als 1999 veranschlagt.' Ein Ausbau ist in den derzeitigen Plänen des tschechischen Verkehrsministerums nicht vorgesehen, mangels Bedarf."
Der optimalste Lärmschutz durch Transitsperre für den Schwerlastverkehr wird auch in einem in der Frankenpost am 17.8.2013 veröffentlichen Leserbrief angesprochen.
"Die IHK hat zwar erfasst, dass es unsinnig ist, die oberfränkischen Flugplätze weiter ausbauen zu wollen, aber leider ist den Verantwortlichen in den letzten Jahren offenbar entgangen, dass Studien eindeutig belegen: ein Zubau an Straßen bringt nur einen Zuwachs an Verkehr, nicht aber wirtschaftlichen Ertrag in die betroffenen Regionen.
Oberfranken ist bereits sehr gut an überregionale Verkehrsachsen angebunden.
Sinnvoll wäre es, sich für effektive Lärmschutzmaßnahmen einzusetzen, wie mit einer Transitsperre für LKW durch das Fichtelgebirge."
Am 10.8.2013 erscheint in der Frankenpost der Artikel
http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/selb/Reisende-hoffen-auf-billigere-Autobahnvignetten;art2457,2753097
Der Karlsbader Bezirk, und andere, plädieren für die Abschaffung der Vignettenpflicht dort, wo die Schnellstraßen noch nicht ausgebaut sind und an das Autobahnnetz anknüpfen.
Wie auf dem nirgends angebundenen Teilstück von Eger nach Karlsbad. Hiervon würden auch viele deutsche Fahrer profitieren, die lediglich den 46 Kilometer langen Abschnitt der S6 von Eger nach Karlsbad nutzen und derzeit den vollen Vignettenpreis bezahlen müssen.
Die bisherigen Versuche des Karlsbader Bezirksamtes, die billigere Vignette für die noch nicht fertiggestellte R6 durchzusetzen, waren bisher abgelehnt worden; möglicherweise finden sie nun Gehör, wo der weitere Straßen(aus)bau und die Fertigstellung der R6 nun in weite Ferne gerückt ist..
Insofern ist es nicht nachvollziehbar, warum die BI-303-Sprecherin Staatssekretär Eck, MdL Schöffel und MdB Koschyk gegenüber irgendwelche derzeit gar nicht geplanten Baumaßnahmen in Tschechien als Grund ihrer Angst vor steigenden Verkehrszahlen in Bad Berneck nennt. Und warum in ihren Augen eine Verlegung der Straße die optimale Lösung wäre. Durch eine Verlegung der Straße würde man den Lkw-Schwerlastverkehr auf der B303 lassen, nur würde die verlegte Trasse dann andere Gebiete und die dort ansässigen Bürger belasten.
Das Ziel der BI-303 ist laut ihrer Homepage “Weg mit dem Transit-LKW-Verkehr von der B303 im Fichtelgebirge”.
Schaffung neuer Trassen, und jeglicher weiterer Ausbau der B303 (die ja bereits für 20000 Kfz gebaut und von ihrer Kapazität her nicht annähernd ausgelastet ist), ist also nicht zielführend.
Eine Transitsperre für den Schwerlastfernverkehr - ein schnell durchführbarer Verwaltungsakt - hingegen schon. Was anderswo möglich ist, geht bei der B303 auch.
Kerstin Popps Frage an die BI-303-Sprecherin "Wollen wir uns gemeinsam und ganz explizit dafür einsetzen?" ist bis heute unbeantwortet.
Am 11.09.2013 findet für den neuen Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach eine Frankenpost-Podiumsdiskussion in Wunsiedel statt. Mit Martin Schöffel (CSU), Inge Aures (SPD), Brigitte Artmann (Grüne), Martin Baumgärtner (Freie Wähler) und Christa Meist (Die Linke). Themen sind die wirtschaftliche Lage Oberfrankens, der Bevölkerungsverlust, die ärztliche Versorgung auf dem Land und die Lebensqualität.
Kerstin Popp stellt eine Frage zum Thema wirtschaftliche Perspektive Oberfrankens, sie richtet sie an Grünenpolitikerin Brigitte Artmann.
Denn Politiker, Herr Schöffel oder Frau Aures zum Beispiel, setzen sich für den vierspurigen Ausbau der B303 zwischen dem Grenzübergang bei Schirnding und der A93 ein, und für einen weiteren Ausbau Richtung Westen. "Weil von einer ausgebauten B303 angeblich nicht nur die Wirtschaft, sondern auch der Tourismus hier in unserer Region profitieren würden."
Warum fordern die Grünen nicht auch den Ausbau der B303?
Die Antwort ist deutlich.
Die Grünen erkennen den nicht vorhandenen Zusammenhang zwischen Straßenbau und wirtschaftlichem Aufschwung einer Region, sie würden das Geld stattdessen nutzbringend einsetzen, beispielsweise zur Vorbeugung von Altersarmut. Es ist bekannt, dass die B303 bereits eine leistungsfähige Straße mit hoher Leistungsreserve ist, dass ein Ausbau das Problem des Transitschwerlastverkehrs nicht lösen kann (Hinweis auf beantragte, aber abgelehnte Transit-Lkw-Sperre), und dass es zur sofort umsetzbaren Verbesserung der Verkehrssituation zwischen der Grenze und der A93 lediglich einer Ummarkierung bedarf, um bessere
Überholmöglichkeiten zu schaffen.
Die Reaktion und die Zwischenrufe aus dem Publikum zeigen, dass die jahrelange Indoktrination der Befürworter - wir brauchen den vierspurigen Ausbau der B303 - fest in den Köpfen sitzt. Das Thema Ausbau der B303 wird nach wie vor weder mit Vernunft noch mit Logik betrachtet und behandelt, und ist nach wie vor höchst aktuell.
Die Frankenpost spricht es in ihrem ausführlichen Bericht in der Druckausgabe am 13.9.2013 trotzdem nicht an, obwohl es gleich zu zwei Punkten gepasst hätte.
1.)"Dringend bessere Verbindungen" - zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, einem "der wichtigsten Anliegen der Region".
2.)"Für Hochschule und Handwerk" - zur demografischen Entwicklung, Arbeitsplätzen und einem guten Bildungsangebot.
[-]