Kerstin Popp berichtet am 02.08.2012 der Stadt Marktredwitz und dem Landratsamt Wunsiedel (dort auch der Unteren Naturschutzbehörde), ... mehr
Kerstin Popp berichtet am 02.08.2012 der Stadt Marktredwitz und dem Landratsamt Wunsiedel (dort auch der Unteren Naturschutzbehörde), sowie einigen anderen Stellen, von dem, was sie bei ihrem kleinen Rundgang über die Deponie an wirklich Erschreckendem gesehen hat - also nicht nur Hausmüll aller Art, auch sich langsam zerlegende, volle Tablettenpackungen mit zerfallenden Tabletten, Krankenhausmüll, viele Glasscherben, rostige Blechteile - Erdschichten/Substanzen von schwarz über grünlich bis hellgrau - trotz Trockenheit überall feuchte Stellen, Wasser drückt aus freigelegten Deponieschichten.
"Der eigenartige Geruch der Deponie setzte sich mir nach einiger Zeit regelrecht im Hals fest. Es staubt und der Wind treibt Geruch und Staub mit sich, deponieabwärts, das Gras auf den Wiesen unterhalb war mit Staub bedeckt.
Es gab unterhalb der Deponie auf keiner Seite des dort verlaufenden geteerten Feldwegs einen sauberen Graben.
Hier liegt eine gewaltige Fläche offen. (Rund 26.200 Quadratmeter? Und ein großer Hügel Deponiematerial wurde auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern zwischengelagert und mit Erde bedeckt.) Schichten, die seit Jahrzehnten zugedeckt waren, liegen nun bloß, bei Trockenheit staubt es und der Staub wird verweht. Was passiert bei starkem oder lang anhaltendem Regen, wohin fließt dann das Wasser, und was hat es für Stoffe ausgespült?
Das Gelände war zudem in keinster Weise gesichert, nirgends ein Warnschild oder zumindest Flatterband. Kinder können sich an den Glasscherben und Blechteilen verletzen, Tabletten und Krankenhausmüll mitnehmen, beim Herumturnen auf dem Hang abstürzen; jeder kann mit allen möglichen Giften auch aus der CFM in Berührung kommen.
Und auf was für sonderbare "brodelnde" Substanz stieß man bei den beiden Probebohrungen neben dem Betonwerk (auf Deponiegrund) in 2 Metern Tiefe?
Und wie soll künftig der Hügel über der Deponie so geformt werden, dass das Oberflächenwasser zur Straße hin abläuft? Die Straße ist derzeit der höchste Punkt.
Ich als Laie habe bei meinem kurzen Rundgang dutzende Dinge gesehen, die niemand im Grundwasser oder sonst wo haben will. Und die wirklich giftigen Stoffe, die nachweislich in der Deponie liegen, sieht man ja wohl eher nicht. Aber man riecht sie und sie werden verweht. Gibt es
Schadstoff- und Staubmessungen?
Laut einer Information des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit selbst! wird auch nach der Sanierung eine Auslaugung des Deponiekörpers stattfinden und anfallendes Sickerwasser zwar besser, aber nicht vollständig erfasst werden. Das Sickerwasser ist nachweislich mit einer ganzen Reihe giftiger Schadstoffe belastet. Und ins Grundwasser dringt jetzt nachweislich Mecoprop (ein ganz unerfreuliches Herbizid, auch produziert von der CFM), das vor einigen Jahren noch nicht im Grundwasser festgestellt wurde.
Mir ist bekannt, dass nach Ansicht der Fachleute eine Versiegelung gegen Regenwasser ausreichend ist, um die Schadstoffe sicher einzuschließen und deren Ausbreitung langfristig zu verhindern.
Nach dem, was ich gesehen habe, muss ich das bezweifeln - und befürchten, dass sich nun auch während der Sanierungsmaßnahmen Schadstoffe ausbreiten.
Ich bitte Sie deshalb, sorgen Sie so schnell wie möglich für eine Absicherung der Deponie für Kinder, und sorgen Sie für Schadstoffmessungen.
Weiter bitte ich um Ihre Stellungnahme.
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Am 3.8. bedankt sich das Landratsamt für die Nachricht und teilt mit, dass "anders als bei Altlastensanierungen auf alten Industriebrachen oder kleineren Hausmülldeponien" bei der Deponie Haldenstraße nicht das Landratsamt die zuständige abfallrechtliche Überwachungsbehörde ist, sondern die Regierung von Oberfranken, die Nachricht wurde an die Regierung weitergeleitet.
Die Regierung von Oberfranken schreibt Kerstin Popp am 6.8.2012 und teilt mit, dass die Deponie nun baulich nachgerüstet werde. "Im wesentlichen handelt es sich hierbei um die Verbesserung der Oberflächenabdichtung und Sickerwasserausleitung." (Eine Verbesserung...). Dass dabei der Deponiekörper teilweise freigelegt werden müsse sei unumgänglich, man bedankt sich für den Hinweis, dass die Baustelle bis zum 28.7. nicht ausreichend vor Zutritt Unbefugter gesichert war und teilt mit dass man hat die Stadt Marktredwitz geben habe, dies unverzüglich abzustellen.
"Deponiegasmessungen und Staubniederschlagsmessungen während der Baumaßnahme werden durchgeführt."
Kerstin Popp erfährt auch, dass die Regierung von Oberfranken abfallrechtlich für die Deponie zuständig ist, das Bayerische Landesamt für Umwelt (Dienststelle Hof) ist die zuständige Behörde für die Überwachung der Baumaßnahme.
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Auch die Stadt Marktredwitz antwortet am 6.8.2012 erfreulich schnell und sehr detailliert.
Kerstin Popp schreibt am 8.8.2012 zurück. Die email ist lang, aber das Thema ist wichtig und die Besorgnis groß - hier geht es nicht um eine kleinere Hausmülldeponie. Hier geht es um die Deponie, auf der auch Abfall der CFM entsorgt wurde und aus der das Grundwasser gefährdende Schadstoffe sickern.
"vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche email vom 06.08.2012.
Während des öffentlichen Gesprächs in Marktredwitz am 11.05.2012, das auf eine Einladung der Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost hin zustande kam, sagte Dr. Pedall zu, ein für die Deponiesanierung wichtiges Gutachten überprüfen zu wollen, das ihm bisher nicht bekannt gewesen war:
Dieses Gutachten wurde 1997/98 im Werkausschuss in Auftrag gegeben, man wollte überprüfen, ob eine Gefährdung der Trinkwasserbrunnen der Stadt Marktredwitz durch die Deponie besteht, die am Rande des südlichen Wunsiedler Marmorzuges liegt, in dem sich in einiger Entfernung unter dem Steinwald das Trinkwasserreservoir der Stadt Marktredwitz befindet. In dem Gutachten hieß es, dass die Grundwasserströme miteinander kommunizieren würden. Eine konkrete Gefährdung bestand damals offensichtlich noch nicht, offen war die Frage, wie es in einigen Jahren aussieht. Im Gutachten zur Deponie Haldenstraße 10 Jahre später heißt es: "Die im Grundwasser festgestellten, schwerwiegenden und andauernden Belastungen durch das Pflanzenschutzmittel Mecoprop machen aktive Sanierungsmaßnahmen zum Grundwasserschutz unabdingbar."
Was hat Herrn Dr. Pedalls Überprüfung des Gutachtens von 1997/1998 ergeben?
Sie sagen mir, das Profilierungsmaterial führt neben illegalen Ablagerungen (wer war da zuständig, wie konnte es zu illegalen Ablagerungen kommen??) Schwarzdeckenreste. Das sind die schwarzen, teils feuchten Stellen, die ich gesehen und dokumentiert habe? Von beträchtlichem Volumen? Schwarzdeckereste sind Teerreste, und wenn ich richtig informiert bin, enthalten alle Teerprodukte hohe Konzentrationen an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). "Zahlreiche PAK sind nachweislich karzinogen (krebserregend), da sie bei der Metabolisierung im Körper epoxidiert (zu Epoxiden oxidiert) werden und diese Epoxide in einer nucleophilen Ringöffnungsreaktion mit der DNA reagieren können." Das klingt nicht gut.
Sie sagen, durch umfangreiche Erkundung vor und bei der Sanierungsplanung wurde nachgewiesen, dass diese Erdstoffe "keine Verunreinigungen nach Menge und Belastungsintensität mit sich führen, welche eine Selektion erfordert hätten." Bitte machen Sie die entsprechenden Messergebnisse bekannt, auf der Internetseite der Stadt Marktredwitz, die Angelegenheit ist zu wichtig, und von öffentlichem Interesse genug.
Sie sagen, dass im Profilierungsmaterial und in der bereitgestellten Abdeckschicht auch keine Ablagerungen von Klärschlamm festgestellt wurden. Wo befindet sich der Klärschlamm dann? Klärschlamm wurde abgelagert, und er war mit Quecksilber aus der CFM hochbelastet.
Sie sagen, dass in den nächsten Wochen nach Freilegung des Ihrer Kenntnis nach nur mit Mecoprop schwer belastete Deponie-Sickerwassers dieses Sickerwasser am Fuß der Nordböschung gefaßt und nach Reinigung in die Schmutzwasser-Kanalisation der Stadt abgeleitet wird; der Grundwasserabstrom wird durch ein regelmäßiges Untersuchungsprogramm begleitet. Wie wird gereinigt? Und bitte veröffenlichen Sie auch hier die Werte.
Sie sagen, Mecoprop wurde in unveränderter Konzentration (also schwerwiegend, eine Sanierung unabdingbar machend) im Grundwasser-Abstrom festgestellt. Die Untersuchung gibt es erst seit 1997 auf Intervention der Staatsanwaltschaft. Sie sagen, im Grunddurchlass, der früher über den Haldengraben ablief, wurde Mecoprop bisher nicht aufgefunden, aber der Grunddurchlass wurde 1997 verlegt. Was ergaben die Messungen des alten Abfluss, der direkt in den Haldengraben gegangen ist?
Selbstverständlich ist das Herbizid Mecoprop heute noch im Einsatz. Es gehört zur "Familie" der Phenoxyessigsäuren, (besonders gefährliche Herbizide), es gilt als krebserregend und mutagen, kann Auswirkungen auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit haben, es ist sehr langlebig und baut sich extrem langsam ab, das Abbauprodukt gilt als toxisch für aquatische Organismen. Mecoprop ist nichts, was wir im Wasser haben wollen.
Sie sagen, der deponieseitige Randgraben war durch die Abgrabung der Deckschicht in der Böschung in Teilen zugeschüttet. Ich habe bei meinem Rundgang keinen deponieseitigen Graben gesehen, und auch der rechtwinklig abknickende Graben auf der anderen Seite des Feldwegs war fast vollständig verschüttet. Sie sagen, er wurde nun wieder hergerichtet (ist er nicht ein bißchen zu flach, im Hinblick auf Starkregenfälle?) und führt nunmehr auch das Oberflächenwasser aus der Deponie über einen Pumpensumpf in die Kanalisation ab. "Dem Haldengraben läuft nicht mehr, wie vor Beginn der Sanierung, Wasser von der Deponie-Oberfläche zu." Die logische Frage daraus muß nun lauten, wieviel Deponiewasser in der Zwischenzeit diesem Graben wieder zugelaufen ist, und vielleicht in die Wiesen - wer immer Eigentümer oder Pächter sein mag, Namen interessieren nicht. Aber da nach dem Wieder-Freilegen des Randgrabens am Miedelmühlenweg kein Standwasser aus Niederschlägen festzustellen war, dürfte die Menge nicht allzugroß gewesen sein. Meines Wissens nach ist der Graben nicht abgedichtet, belastetes Wasserr sickert einfach in die tiefer liegenden Grundstücke. Haben Sie Messungen verfügbar? Sie machen diese öffentliche? Überhaupt, dieser Graben, das habe ich mich schon am 22.06. gefragt - ist das ist der Graben, aus dem früher die Kühe getrunken haben und dann gestorben sind??
Sie erwähnen ein Bereitstellungslager. Was ist das und wo befindet es sich? Sie sagen, auch bei Starkniederschlag läuft dort kein Wasser aus den dort gelagerten unbelasteten Erdstoffen (bitte veröffentlichen Sie auch diese Ergebnisse), da ausreichend Vorkehrungen getroffen wurden, in Form von vollflächiger Abgrabung des Oberbodens auf dem gesamten Grundstück und eines rund fünf Meter von der Grundstücksgrenze entfernten Streifens nicht verfüllter Fläche, die 30cm unter dem Urgelände liegt.
Wenn es das ist, was ich mit Bild Nr. 49 aufgenommen habe, so kann ich aufgrund persönlicher Erfahrungen mit Starkregenfällen am Fuße einer Hanglage nur bezweifeln, dass eine 30cm-Bodenschwelle ausreicht, um schlammführende Wassermassen abzuhalten. Und auf diesem Hügel von Bild 49 liegen auch nicht unbelastete Erdstoffe, sondern die oberste Schicht der Deponie unterhalb der B303, mit Schwarzdeckenresten und Haus- und Krankenhausmüll.
(Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe.)
Sie sagen, Niederschlagswasser aus der Deponieböschung, das sich im Idealfall bei Starkniederschlägen im Straßengraben des Miedelmühlwegs sammelt, wird "während der Bauphase einem Pumpensumpf aus Beton- Fertigteilen zugeführt und von hier in die Kanalisation abgeleitet." Wie hoch ist die Schadstoffbelastung? Bitte veröffentlichen Sie auch diese Werte.
Sie sagen, während der großvolumigen Abgrabung und Umlagerung der unbelasteten Deckschichten und Erdstoffablagerungen wurde die Baufirma angewiesen, zur Minimierung des Staubaustrags die Transportwege mit nachgewiesenermaßen unbelastetem Recyclingmaterial zu schottern und die Transportgeschwindigkeit zu verringern. Die Baufirma ist?
Wie groß ist derzeit die freigelegte Fläche? Und das Volumen des abgegrabenen und einstweilen auf Haufen "zwischengelagerten" Deponiekörpermaterials; bleibt es dabei oder wird es sich noch weiter vergrößern?
Ihrer Aussage nach waren die Deckschichten und Erdstoffablagerungen unbelastet - Sie haben Meßergebnisse? Es hat nachweislich stark gestaubt, das Gras der Wiesen unterhalb der Deponie war mit Staub bedeckt. Gibt es Staubniederschlagsmessungen, wenn ja wo wird gemessen, und wie lauten die bisherigen Ergebnisse?
Sie sagen, im Fortgang der Arbeiten werden die Baustraßen mit Abdeckung durch Recyclingmaterial verlängert und den Arbeitstellen angepaßt. Was ist das für Recyclingmaterial? Woher stammt es, in welcher Form ist es belastet, welche Meßergebnisse liegen vor?
Sie sagen, nicht vermeiden lassen wird sich bei den Umlagerungsarbeiten am Müllkörper die Freisetzung von hausmüllspezifischen Gerüchen. (...), bei allem gebührenden Respekt - ich kenne hausmüllspezifische Gerüche. Das, was ich am 28.07.2012 auf der Deponie Haldenstraße gerochen habe, waren definitiv keine. Was sagen die Meßergebnisse?
Auf der Deponie Haldenstraße liegt Abfall der CFM, die Quecksilber recycelt hat. Die sich daraus ergebenden Abfallstoffe sind hochgiftig. Die Stadt Marktredwitz muss wissen, was ihr Personal eingelagert hat, bitte prüfen Sie nach und geben mir wieder Bescheid.
Sie sagen, das geruchliche Problem soll durch schnellstmögliche Abdeckung offenliegender Müllflächen durch Inertabfälle aus der Nordböschung abgestellt werden. Was dürfen wir uns unter Inertabfälle aus der Nordböschung vorstellen? Wie hoch ist die Belastung? Bitte geben Sie uns auch hier Messergebnisse.
Sie sagen, man habe bei den Probebohrungen neben dem Betonwerk auf Deponiegelände KEINE „sonderbare brodelnde Substanz“ feststellen können, sondern nur "Hausmüll und Erdstoffablagerungen in zweifellos unschöner, jedoch in keiner Weise ungewöhnlicher Ausbildung." Ich muß daraus schließen, dass Laien Dinge anders wahrnehmen als Fachleute. Um Mißverständnisse zu vermeiden, bitte ich Sie darum, neben den Messergebnissen auch die Fotos zu veröffentlichen, so dass sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen kann.
Sie sagen, bei den aus Arbeitsschutzgründen systematisch durchgeführten Deponiegasmessungen in der Luft an den Arbeitsplätzen wurden bislang keinerlei auffällig erhöhte Gasgehalte festgestellt, das ist eine gute Nachricht - bitte geben Sie auch hier die Ergebnisse bekannt, sicher wird auch in den Wohncontainern gemessen, gibt es spezielle Arbeitsschutzauflagen?
Und was die Sicherung der Baustelle angeht, die, wie Sie sagen, in den Bereichen, in welchen kurzzeitig keine Bauarbeiten mehr stattfinden, z.T. seit Wochen abgeschlossen bzw. arbeitsfortschrittsabhängig in Ergänzung begriffen ist - am 28.07. habe ich diesbezüglich nichts auffälliges gesehen.
Aber ich kam am 06.08.2012 zufällig an der Haldenstraße vorbei und habe gesehen, dass man in puncto Absperrung tätig geworden ist. Sind die ergriffenen Maßnahmen, um die Deponie, auf der bekannterweise (hoch)giftige Stoffe liegen, vor dem Zutritt Unbefugter zu schützen, Ihrer Ansicht nach ausreichend?
Wenn ich es recht verstehe, sind Sie derzeit im Urlaub, aber Sie haben eine Vertretung? Die an Ihrer Stelle als Aufsichtsperson fungiert? Ab sem 13.8.2012 sind Sie wieder im Amt - ich freue mich darauf, dann von Ihnen zu hören und verbleibe bis dahin
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Popp
PS
Fast hätte ich es vergessen: Eine letzte Bitte - Bitte erklären Sie uns noch, wie der Hügel über der Deponie so geformt werden soll dass das Wasser zur B303 hin abfließt, die B303 ist heute der höchste Punkt.
Vielen Dank!
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da bis zum 15.08.2012 noch keine Antwort von der Regierung von Oberfranken erfolgt ist, fragt Kerstin Popp nach:
"haben Sie schon eine Info für mich?
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind Sie bei den Baubesprechungen am Donnerstag immer dabei und gehen die Deponie ab.
Würden Sie mich morgen einmal mitnehmen? Oder Ihr Vertreter? Selbstverständlich auf mein eigenes Risiko, und ich würde selbstverständlich auch nicht bei der Besprechung stören sondern mich im Hintergrund halten.
Was sagen Sie?"
der Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost
http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/arzberg/BI-zeigt-sich-optimistisch;art2432,2079160
"Auch wenn es in letzter Zeit zum Thema Fichtelgebirgsautobahn / Ausbau der B303 eher ruhig war, ist einiges passiert. Deshalb ... mehr
"Auch wenn es in letzter Zeit zum Thema Fichtelgebirgsautobahn / Ausbau der B303 eher ruhig war, ist einiges passiert. Deshalb traf sich die Bürgerinitiatve gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost am 30.07.2012 zu einem kleinen Informationsaustausch, zu dem sich überraschend viele
Interessierte einfanden.
Dass nach dem Strategiepapier des tschechischen Verkehrsministeriums, in dem die Bauprojekte bis 2025 dargestellt werden, bis 2025 weder westlich von Eger, noch östlich von Karlsbad ein Ausbau der R6 erfolgen wird, war nur eine der Informationen, die Kerstin Popp bekanntgeben konnte. Auch, dass für das Bundesverkehrsministerium aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens im Bereich von Schirnding ein zeitnaher Baubeginn der zweiten Richtungsfahrbahn nicht in Rede steht.
Und auch der derzeit zwischen Marktredwitz West und der A93 geplante Ausbau der B303 wird nicht weiterverfolgt werden; stattdessen soll die Bayerische Straßenbauverwaltung prüfen, welche Planungsalternativen erforderlich und möglich sind, um "eine leistungsfähige, zukunftsfähige und sichere sowie dem Bedarf entsprechende Verkehrsabwicklung gewährleisten zu können." Da die bestehende B303 bereits für 20.000 Kfz gebaut ist, hier aber nur 14.600 Kfz prognostiziert werden und derzeit nur rund 7000 Kfz fahren, dürfte die Prüfung ergeben, dass die bestehende Straße völlig ausreicht.
Eine positive Nachricht ist auch, dass das Bundesverkehrsministerium die Öffentlichkeit am Bundesverkehrswegeplan 2015 beteiligt wird. Wenn München also ignorieren sollte, dass sich die verkehrlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren geändert haben, so dass ein Ausbau der B303 nicht länger erforderlich ist, und es "OU Schirnding", "A93-Schirnding" und "A93-Gefrees, alternativ A93-AD A9/A70" auch im neuen Verkehrswegeplan beibehalten wollte, haben die Bürger Verkehrsminister Ramsauers Wort: "Wir müssen politische Entscheidungen aber sorgfältig erklären, auf Einwände eingehen und für gute Argumente offen sein." Und keine Argumente sind besser als simple Fakten und
nüchterne Verkehrszahlen.
Neues wußte Kerstin Popp auch zum Ergebnis der Machbarkeitsstudie der vierspurigen Nordumfahrung Arzbergs. Es liegt seit Ende 2011 vor, soll aber erst voraussichtlich Ende 2012 zusammen mit den Planungen der zweibahnigen Straße in einer Gesamtschau der Stadt Arzberg und anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Warum das Straßenbauamt die Bürger so lange warten lassen will, bis es ihnen sagt, wo die neue Trasse vor Arzberg von der B303 abzweigen, wo sie verlaufen, und wo nach Arzberg wieder in die bestehende auszubauende B303 münden würde, teilt es leider nicht mit.
Eine kurze Info gab es auch zum Regionalen Planungsverband Oberfranken Ost, der es als notwendig erachtet, die B303 zwischen dem Grenzübergang Schirnding und der A93 schnellstmöglich zweibahnig/vierstreifig auszubauen. Die Begründung dafür basiert auf offensichtlich nicht mehr aktuellen Daten. Positiv aber: Er hat beschlossen, ein ergänzendes Anhörungsverfahren einzuleiten, auch hier wird für die Öffentlichkeit die Möglichkeit bestehen, Stellung zu beziehen.
Im Juni 2012 verweist der tschechische Verkehrsexperte Miloslav Zítka auf ein aktuelles, unabhängiges Gutachten, laut dem die Verkehrszahlen einen vierspurigen Straßenbau bei weitem nicht rechtfertigen. Auch in Tschechien mehren sich Stimmen, die fordern, Geld lieber für die Altlastensanierung aufzuwenden als für nicht benötigte Straßenprojekte - Stichwort Quecksilber aus der CFM im Skalkastaussee und Sanierung der Deponie Haldenstraßé - wobei zum Thema Deponiesanierung nicht nur Kreisrätin Brigitte Artmann als ehemalige Umweltreferentin von Marktredwitz, sondern auch Kerstin Popp viele Informationen geben konnten.
Kerstin Popp hat am 28.07.2012 einen kleinen Rundgang über die Deponie gemacht und Besorgniserregendes gesehen - das, zusammen mit der Information des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit selbst, dass durch die Sanierung die Auslaugung des Deponiekörpers nur verringert, sowie anfallendes Sickerwasser zwar besser aber nicht vollständig erfasst werden wird, lässt nur einen Schluß zu: Das derzeit angedachte Versiegeln der Deponie gegen Regenwasser wird nicht genügen. Der nun von diversen Leuten vehement geforderte, aber vom Bundesverkehrsministerium abgelehnte Ausbau jener rund 4 Kilometer B303 hätte 50 Millionen Euro gekostet - was sind dagegen 40 Millionenen Euro für das Auskoffern der Deponie?"
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Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Popp
Kerstin Popp, aufmerksam gemacht durch den Artikel in der Frankenpost Sanierung geht zügig voran, http://www.frankenpost.de/dossiers/fp+fichtelgebirgsautobahn.artikel/art2442,2062122; ... mehr
Kerstin Popp, aufmerksam gemacht durch den Artikel in der Frankenpost Sanierung geht zügig voran, http://www.frankenpost.de/dossiers/fp+fichtelgebirgsautobahn.artikel/art2442,2062122; wirft am 28.07.2012 selbst einen Blick auf die Deponie. Hier ihr Bericht.
In der Tat, der Platz, an dem ich zum Spatenstich der Deponiesanierung am 22.06.2012 neben all den Honoratioren gestanden und mich umgesehen habe, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Vom ersten Bauabschnitt, der 3,5 Millionen Euro kosten soll, ist tatsächlich bereits eine erstaunliche Menge geschafft.
Das Auto parkt an derselben Stelle, aber ansonsten ist nichts mehr wie damals.
Hier wurden wohl vor kurzem zwei Probebohrungen gemacht; in etwa 2 Metern Tiefe stieß man wohl auf eine sonderbare Substanz. "Da brodelt's." Und man wisse nicht was passiert wäre, hätte man ein Streichholz reingeworfen. (Jungend forscht..??)
Der Nachmittag ist sonnig, heiß, ein leichter, sonderbarer, undefinierbarer aber unangenehmer Geruch hängt in der Luft, der sich mit der Zeit im Hals festsetzt bis dass der Hals schmerzt. Es ist trocken, trockene Erde, alles sehr staubig. Der Wind kommt von Süden und treibt den Staub und Geruch deponieabwärts.
Von der Haldenstraße gehe ich westwärts, die schiere Größe der freigelegten Fläche überwältigt mich. Ich sehe nirgends eine Absperrung, nirgends ein BetretenVerbotenSchild; das gesamte Gelände ist völlig frei zu betreten.
Deponiegelände unmittelbar unterhalb der B303.
Die oberste Schicht wurde abgetragen und am Fuß der Deponie auf einer Wiese abgelagert und mit Erde überdeckt.
Ich sehe alle Art von Hausmüll.
Ein alter Ofen, Zeitungen aus dem Jahr 1972, eine halbvolle Flasche Lösungstinktur, sich langsam zerlegende, volle Tablettenpackungen mit zerfallenden Tabletten (Agedal, hmmmm), und viel viel Plastik und Gummi - Kinderspielzeug und Verpackungsmaterialien aller Art (Joghurt, Margerine, Waschmittel, Haarpflegeprodukte, Motoröl, Tüten) - da werden Kindheitserinnerungen wach!) Aber auch Krankenhausmüll - ich hoffe, der lange Knochen unmittelbar daneben stammt nicht aus derselben Charge wie die Infusionsflaschen, teils noch mit Restflüssigkeit drin, Infusionsschläuche und der Blut/Urinbeutel (Inhalt war nicht mehr so einfach identifizierbar)— Scherz.
Ich sehe schwarze, feuchte Bodenschichten.
Tiefschwarze Fichten- und Kiefernzapfen liegen herum, nun getrocknet in der Sonne, sie zerkrümeln sofort beim Anfassen und verströmen einen sonderbaren Geruch. (Im Bereich, wo der Hochspannungsmast steht, haben wohl die Amerikaner nach dem Krieg lastwagenweise - IRGENDWAS - hingekippt. Corned Beef vielleicht, das sie aus logistischen Gründen nicht mehr in die Heimat zurücktranportieren wollten - aber vielleicht auch anderes, niemand kann ja genau sagen, was alles in dieser "Hausmüll"Deponie liegt. Neben Klärschlamm, Industriemüll und Gift aus der CFM.)
Ich gehe die Deponie abwärts Richtung Weideflächen, feiner Staub wirbelt bei jedem Schritt auf, das Gras der Wiesen unten ist mit Staub bedeckt.
Auffällig die feuchten Stellen überall.
Es gibt keinen sauberen Graben unterhalb der Deponie.
Ich stehe nun am Fuß der Deponie – dort oben, wo nun die riesigen Baumaschinen stehen, dort ungefähr standen wir am 22.06,2012 –und ich frage mich ganz unwillkürlich:
Was passiert bei starkem oder lang anhaltendem Regen? Wohin fließt dann das Wasser? Der Schlamm? In die Wiesen, und dann weiter - wohin - Röslau - Eger – lagert sich in den Flußauen an, treibt an Arzberg und Schirnding vorbei in den Skalkastausee? Und was genau hat das Wasser aus dieser gewaltigen (26.200 Quadratmeter?) offen liegenden Deponie ausgespült, was führt es also mit sich? Wann soll doch gleich die Deponie abgedeckt werden? Und vor allem wie?
Ein Teil der Deponieoberfläche soll asphaltiert werden, der andere Teil mit einem Schutzvlies (aus welchem Material immer das bestehen mag) abgedichtet, über diesem Schutzvlies noch mal 50cm Ausgleichsschicht - aus was immer die bestehen mag - darüber dann ein Meter Boden. Der Hügel über der Deponie soll so geformt werden, dass das Wasser zur B303 hin abfließt.
Die B303 ist heute der höchste Punkt.
Ich habe volles Vertrauen in Technik und Wissenschaft. Aber ich stehe jetzt am Fuße der Deponie Haldenstraße, aus der nachweislich Sickerwasser mit einer ganzen Reihe giftiger Schadstoffe dringt und das Grundwasser gefährdet. Ich habe bei nur einem kleinen Rundgang dutzende Dinge herumliegen sehen, die niemand im Grundwasser oder sonstwo haben will. Ich sehe Draht und Eisenträger und Unmengen von Glasscherben; ich sehe trotz Trockenheit und Staub überall feuchte Stellen, ich sehe Wasser aus den freigelegten Schichten der Deponie drücken - das WO BITTE aufgefangen wird und GOTTWEISSWAS enthält und - wie gesagt - WOHIN? fließt. Ich sehe merkwürdige schwarze und graue und schleimige und gelbgrüne Substanzen, ich rieche diesen sonderbaren Geruch -
Es sind noch zwei kleine Videos verfügbar, ein Rundumschwenk im oberen Deponiebereich, gleich unterhalb der B303, und ein Rundumschwenk unten am Fuß der Deponie.
Staatsekretärin Melanie Huml verspricht "Durch die Oberflächenabdichtung wird künftig verhindert, dass weiter belastetes Sickerwasser ins Grundwasser gelangt" und "Mit der Sanierung bekommen Sie jetzt nachhaltige Sicherheit auf dem aktuellen Stand der Technik" Sie versichert, "dass sich die Schadstoffe künftig nicht mehr ausbreiten werden."
Sehen wir die Bilder, sehen wir die Videos, ganz nüchtern und sachlich und fragen uns angesichts Dimension und Lage der Deponie: Kann Staatsekretärin Huml ihr Versprechen halten?
folgende kurze Information zu veröffentlichen: ----------------------------- Auch wenn es in letzter Zeit zum Thema Fichtelgebirgsautobahn ... mehr
folgende kurze Information zu veröffentlichen:
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Auch wenn es in letzter Zeit zum Thema Fichtelgebirgsautobahn / Ausbau der B303 eher ruhig war, ist einiges passiert. Deshalb trifft sich die Bürgerinitiatve gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost am Montag, 30.07.2012, um 19 Uhr im Bergbräu in Arzberg.
Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, aktuelle Informationen zu erfahren und natürlich auszutauschen, auch zum Thema Machbarkeitsstudie einer vierspurigen Nordumfahrung Arzbergs, angedachter Ausbau der B303 bei Marktredwitz, und Sanierung der Deponie Haldenstraße.
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Vielen Dank!
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