http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/marktredwitz/fp+fichtelgebirgsautobahn./IZF-sieht-Staat-in-der-Pflicht;art2442,2979490
Eingeladen hatte die IZF Gäste aus Politik und Wirtschaft zu einer Infotagung nach Markredwitz in den Scherdel-Turm.
Erneut unterstrich IZF-Vorsitzender Willi Müller "die dringende Notwendigkeit einer leistungsfähigen Ost-West-Verbindung. Diese habe auch für Bayreuth große Bedeutung. Von Marktredwitz aus sei man heute auf der A 93 in einer halben Stunde in Hof oder Weiden."
Er fahre schneller nach Karlsbad als nach Bayreuth. Na ja - lässt man vom Routenplaner die Strecke Marktredwitz / Karlsbad berechnen, erhält man genauso 49 Minuten wie für die Strecke Marktredwitz / Bayreuth.
"Schläger kritisierte, dass die Gegner der sogenannten Fichtelgebirgsautobahn Zahlen missbrauchten. Zwar habe der Lkw-Verkehr nachgelassen, nicht aber die Frequenz der Personenwagen. 'Die B 303 gehört noch immer zu den zehn am meisten frequentierten Bundesstraßen in Bayern mit 7000 bis 8000 Fahrzeugen am Tag', so Schläger."
Ein Online-Kommentator zu diesem Artikel formuliert es treffend:
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"Gerade jene Person die 'kritisierte, dass die Gegner der sogenannten Fichtelgebirgsautobahn Zahlen missbrauchten.' übt sich im lügen mit Zahlen!
Die Aussage 'Die B 303 gehört noch immer zu den zehn am meisten frequentierten Bundesstraßen in Bayern mit 7000 bis 8000 Fahrzeugen am Tag' ist der blanke Unfug.
Jedermann kann sich im Bayerischen Straßeninformationssystem - bei den amtlichen Daten des Freistaats - selbst bedienen, wenn er denn will. Wertet man die Daten der Straßenverkehrszählung 2010 aus, dann stellt man fest, dass bei 64,7% der Zählstellen an Bundesstraßen in Bayern mehr als 8000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs waren!
Die B 303 zwischen Grenze und Marktredwitz-West gehört zu den 35,5% der am wenigsten frequentierten Bundesstraßen in Bayern."
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Und auch die ständig wiederholte Aussage, dass eine gute (Strassen)Infrastruktur "unabdingbare Voraussetzung für Arbeitsplätze" sei, ist ein Mythos, der durch ständige Wiederholung auch nicht wahrer wird. Wer immer den Staat auffordert, Millionen Euro an Steuergeldern für den weiteren Ausbau einer Straße auszugeben, auf der den Prognosen zufolge niemals so viel Verkehr fahren wird wie der, für den sie bereits gebaut ist(!), muß diese seine Forderung mit Fakten begründen können.
IHK-Vizepräsident Dr. Otto Max Schaefer stimmte der IZF zu, der Ausbau der B 303 sei dringend notwendig.
Und: „Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Gegner das verhindern, was die Mehrheit will und braucht.“ Diese Aussage erfordert, dass man qualifiziert darlegen kann, wie man diese Mehrheit konkret ermittelt hat. Offensichtlich hatten die "wenigen Gegner" einen größeren Einfluss auf die bisherige Entscheidungsfindung als die angebliche Mehrheit. Ist also die Mehrheit gar nicht die Mehrheit?
Kerstin Popp addressiert am 24.11.2013 eine email an Herrn Dr. Schaefer mit folgenden Fragen:
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Im Juli 2013 erklärte die IHK, dass sie den vierstreifigen Ausbau zwischen der Grenze und Marktredwitz für unverzichtbar hält.
Aus welchen ganz konkreten Gründen ist für die IHK nicht einmal ein wechselseitig dreispuriger Ausbau denkbar, so wie anderswo für ein ungleich größeres Verkehrsaufkommen, sondern ist der vierstreifige Ausbau unverzichtbar?
Die IHK sagt, eine leistungsfähige, sichere Ost-West-Verkehrsverbindung ist für Wirtschaft und Tourismus im Fichtelgebirge zwingend notwendig.
Warum ist die bestehende B303 keine leistungsfähige Ost-West-Verkehrsverbindung, wo sie doch für 20000 Kfz ausgelegt ist und somit über eine derart hohe Leistungsreserve verfügt, dass sie selbst mit einem weit über allen Prognosen liegenden Anstieg des Verkehrs problemlos fertig würde? Und in welcher Form ist sie nicht sicher?
Wie ich dem Artikel "IZF sieht Staat in der Pflicht" entnehme, sagten Sie, es könne einfach nicht sein, dass einige wenige Gegner das verhindern, was die Mehrheit wolle und auch brauche. Bitte sagen Sie: Wie wurde diese Mehrheit konkret ermittelt?
Und meine letzte Frage: Wie genau würden Wirtschaft und Tourismus wo genau und wann genau von einem weiteren Ausbau der B303 profitieren?
In Erwartung Ihrer baldigen Antwort verbleibe ich
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Als Reaktion auf diesen Frankenpostartikel vom 21.11.2013 bittet die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost die Presse am 25.11.2013 um Veröffentlichung einer Pressemitteilung.