Willi Müller erneuerte seine Forderung nach einer leistungsfähigen Straßenverbindung nach Westen und forderte konkret
- den schnellen Bau der B 303 von der A 93 bis Marktredwitz-West
- den Bau der seit fünf Jahren mit Baurecht versehenen Umgehung Schirnding (vermutlich meint er in beiden Fällen nicht Bau, sondern Ausbau..)
- die schnelle Planung zwischen Schirnding-West und der A 93
und erklärte es für notwendig, im Zuge der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans die Trasse von Bad Alexandersbad bis zur Landkreisgrenze nach Bayreuth in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen.
Die Trasse von Bad Alexandersbad bis zur Landkreisgrenze nach Bayreuth-- das könnte interessant werden, denn das Golfhotel Fahrenbach in Tröstau plant den Bau eines neuen Gästehauses, schon ab Mitte 2015 sollen 180 weitere Betten zur Verfügung stehen.
http://www.frankenpost.de/regional/oberfranken/laenderspiegel/Golfhotel-baut-grosses-Gaestehaus;art2388,3002513
"Betreiber Dr. Josef Hingerl investiert hier rund sechs Millionen Euro. Eine Unterkunft im Golfhotel sei wegen der herrlichen Lage inmitten der Natur nicht nur zunehmend von Tagungsgästen und Geschäftsreisenden gefragt, sondern mehr und mehr von Golfspielern, die sich für das grenzüberschreitende Spiel interessierten."
Die Trasse von Bad Alexandersbad bis zur Landkreisgrenze würde entweder über den Golfplatz oder durch Naturschutzgebiet führen - so oder so, mit der zunehmenden Gefragtheit des Golfhotels wegen seiner herrlichen Lage inmitten der Natur dürfte es dann vorbei sein - so viel zum "Meilenstein für den Tourismus", als den Tröstaus Bürgermeister Martini diesen Neubau bezeichnet--
Aber zurück zur IZF und dem Zeitungsartikel vom 3.12.2013.
"Tschechien ist in Sachen Verkehr absolut vorbildlich" Albrecht Schläger
lautet eine Zwischenüberschrift.
Fakt ist, dass Tschechien nur dort ausgebaut hat, wo die Verkehrszahlen es erfordern. Das ist in der Tat überaus vorbildlich. Warum sollten wir Deutschen diesem Vorbild einfach nicht folgen? Die Verkehrszahlen erfordern einen Ausbau der B303 nicht.
"Sowohl auf der Straße, als auch auf der Schiene ist der Grenzübergang Schirnding bestens angebunden.", sagt also Albrecht Schläger. Fakt ist, dass auf tschechischer Seite die Straße zwischen Eger und dem Grenzübergang zweispurig ist, und man nicht plant, dies in absehbarer Zeit zu ändern. Diese zweispurige Anbindung des Grenzübergangs auf der tschechischen Seite ist also bestens - warum sollte sie auf der deutschen Seite folglich nicht ebenfalls bestens sein? Warum sollten hier vier Spuren erforderlich sein?
Und noch etwas fällt auf.
Der Hinweis der IZF, dass sie ausschließlich Zahlen der Obersten Baubehörde verwende. Aber die "Straßenbaugegner verhalten sich in ihrer Argumentation so, als gäbe es aus den Orten Schirnding, Hohenberg, Arzberg, Marktredwitz und aus dem Hinterland der nördlichen Oberpfalz niemanden, der die B 303 befährt", und dieser tägliche Ziel- und Quellverkehr müsse zu den Ergebnissen der Zählstelle an der Grenze addiert werden. Und der überproportionale Lkw-Anteil auf der B 303, die in Bayern zu den Bundesstraßen mit der höchsten Lkw-Belastung gehöre, sei "unbestritten und amtlich belegt".
Wie schreibt ein Online-Kommentator so treffend:
"Solange es nicht einmal die Ampel bei Marktredwitz an der Auffahrt zur A93 schafft zur Hauptverkehrszeit wenigstens einen kleinen Stau zu erzeugen, kann man den offiziellen Verkehrszahlen schon glauben."
Die da lauten:
2006 Schirnding DTV 6252, Lkw Anteil 26,6 %.
2012 Schirnding DTV 4899, Lkw Anteil 19,4 %.
Der Lkw Verkehr hat abgenommen.
2010 fuhren an 28 % der Zählstellen an Bundesstraßen in Bayern mehr Lkw als in Schirnding! Das waren 1027 pro Tag. 2012 waren es nurmehr 950! Die B 303 gehört NICHT zu jenen Bundesstraßen mit der höchsten Lkw Belastung in Bayern.
Entwicklung der Verkehrsstärke (DTV)
06/07 - 2,3 %
07/08 - 8,5 %
08/09 - 9,3 %
09/10 - 5,2 %
10/11 - 2,5 %
11/12 + 4,6 %
aber Prozent hin oder her, ausschlaggebend ist immer noch die Gesamtzahl der Fahrzeuge. Die auf der B303 auf 20.000 ansteigen kann, ohne dass sich jemand Gedanken um einen Ausbau machen muß.
Jeder kann die Verkehrsmengenkarte auf den Seiten der Obersten Baubehörde einsehen, wo sogar Kreisstraßen erfaßt werden. Jeglicher täglicher Quell- und Zielverkehr ist erfaßt. Östlich von Marktredwitz-West fahren maximal ~8000 Fahrzeuge.
Und was den Verkehr im Westen angeht:
2006 Bischofsgrün Rangen DTV 6097, Lkw 22,8 %
2012 Bischofsgrün Rangen DTV 5364, Lkw 19,1 %
Zur Verkehrszählung 2010 fuhren zwischen Tröstau und Bad Berneck nirgends mehr als 7000 Fahrzeuge pro Tag, in Rangen waren es 5445. Auch dort ist die Strecke für mindestens 20.000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt.
Die Verkehrszahlen machen einen Ausbau der B303 jedenfalls nicht erforderlich. Weder die jetzigen, noch die prognostizierten. Das ist schlicht eine Tatsache.
Wenn die IZF der Ansicht ist, dass diese Zahlen der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatministerium des Inneren falsch sind, weil sie den täglichen Ziel- und Quellverkehr irgendwo nicht berücksichtigen, so soll die IZF ihre Zahlen nennen. Falls sie irgendwo auf über 20.000 Fahrzeuge kommt, wenden wir uns umgehend an die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren und bitten um Klärung.