SPD und CSU lehnen mittlerweile eine neue Trasse und den vierspurigen Ausbau der B303 ab, meinen damit aber nur den Bereich zwischen Marktredwitz und der A9. Beide Parteien wollen den vierspurigen Ausbau zwischen der Grenze und Marktredwitz. Hier sollen ca. 14 Kilometer Straße, die für 20.000 Kfz ausgelegt ist, auf der aber nur ca. 5000 Fahrzeuge fahren, für rund 68 Millionen Euro vierspurig ausgebaut werden.
Es gibt keinen logischen Grund dafür. Denn:
- Die Verkehrszahlen erfordern bzw. rechtfertigen keinen Ausbau.
- Dass durch eine vierspurige Straße neue Firmen / Arbeitsplätze / ein wirtschaftlicher Boom einer Region geschaffen würde widerlegen Studien bzw. die Realität (Beispiel Hof, von 3 Autobahnen quasi umzingelt, kein wirtschaftlicher Boom!)
- Wir Deutschen müssen nicht bauen weil unsere tschechischen Nachbarn bauen - laut offiziellem Verkehrsplan wird in Tschechien die R6 bis mindestens 2025 weder westlich von Eger noch östlich von Karlsbad ausgebaut.
Die Grünen lehnen kosequent den vierspurigen Ausbau der kompletten B303 zwischen Grenze und A9 ab.
Am 16.10.2012 wurde im Kabinett berichtet, dass die Staatsregierung die Listen der Projekte, die sie bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplan anmelden will, im weiteren Verlauf des Herbstes den Mitgliedern des Ministerrats, den Fachsprechern der Koalitionsfraktionen im Landtag, den Fraktionen im Landtag und der interessierten Öffentlichkeit vorstellen will.
Projekte, gegen die berechtigte Einwände bestehen, kann man der Grünen Landtagsfraktion mitteilen.
Der vierspurige Ausbau der B303 ist ein in der Tat unnötiges Projekt, das aus simplen Gründen der Vernunft und Logik aus dem Bundesverkehrswegeplan genommen werden muß, in den es seinerzeit ohnehin nur aufgrund eines fehlerhaft berechneten Nutzen-Kosten-Verhältnisses geraten ist.
Der aktuelle Bericht zum Verkehrs- und Unfallgeschehen zeigt zudem auf, dass es seit etwa 2002 keinen Anstieg der Verkehrsstärke auf Bayerns Straße gegeben hat. Auch die Fahrleistung ist seit etwa zehn Jahren absolut konstant
Das Fazit daraus: Bayern braucht keine neuen Straßen, sondern allenfalls die Beseitigung von bestehenden Engpässen - die es auf der B303 nicht gibt.