Pressemitteilung zum Thema "Die endlose Geschichte der B303"
Seit dem Jahre 2000 geistert sie aktiv durch das Fichtelgebirge - die Fichtelgebirgsautobahn. Ob auf ganz neuer Trasse oder als gesamter Ausbau der vorhandenen B303 mit einer Neutrassierung zur A9 über Gefrees: nach Ansicht der Wunsiedler Bündnisgrünen ist das Eine so unnötig wie das Andere. Knapp 6000 Fahrzeuge bewegen sich täglich bei Schirnding auf der B303, da kann von neuralgischen Zuständen wohl kaum die Rede sein. Die Straße wurde
in den letzten Jahren an vielen Stellen optimiert und ausgebaut. Natürlich könnte man das weiterführen, und Verbesserungen kann es immer geben; aber eines muss klar sein: Autobahnplaner planen für die Autofahrer und nicht für
die Anwohner. Auch wenn konkrete Vorschläge der Bevölkerung auf dem Tisch liegen, wird in den Ministerien und Behörden weiter geplant. Inzwischen hat diese Planung wohl schon Millionen Euro an Steuergeldern verschlungen.
Am Donnerstag, den 23. September 2010, spricht auf Einladung der Wunsiedler Bündnisgrünen um 19 Uhr im Bergbräu in Arzberg der Sprecher der Gefreeser Bürgerinitiative gegen eine Fichtelgebirgsautobahn, Professor Dr. Christoph
Bochinger. Begleitet wird er von Professor Dr. Wolfgang Batrla, der sich bestens mit allen Zahlen rund um die Autobahnplanungen auskennt. Schwerpunkt der Veranstaltung soll allerdings die Diskussion mit den Besuchern sein, die
herzlich eingeladen sind!
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Pressemitteilung zum Frankenpostartikel "Lebenswichtige Linien" vom 28.9.2010
Woher nimmt nur Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer diese Blauäugigkeit? Kein Mensch stoppt die demografische Entwicklung im Grenzland durch neue Straßen! Mit dieser Behauptung widersetzt er sich allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Transitstraßen verbinden Ballungsräume. Sie entleeren die Regionen in Randlagen, zerstören
Landschaft und Kultur und breiten Lärm und Dreck über die bleibenden Menschen und Lebensräume. Man verbreitet, dass man sie braucht, um 80 % Güterverkehrssteigerung bewältigen zu können; eine Prognose, die längst der Realität gewichen ist: der Ost-West-Verkehr in unserer Region hat wesentlich abgenommen.
Eine Überprüfung der Bedarfspläne zum neuen Bundesverkehrswegeplan ist unseres Wissens nach längst überfällig. Möglicherweise wird es bis 2015 dauern, ehe ein neuer Bundesverkehrswegeplan verabschiedet wird. Wird der Bedarf an der B303 überprüft, so wird man feststellen, dass die Straße für 20.000 Kfz ausgelegt ist; ca. 5000 Kfz fahren durchschnittlich bei Schirnding über die Grenze. Tendenz abnehmend.
Zwischen Marktredwitz und Wunsiedel ist der Verkehr hausgemacht, hier steigt er auf ca 12.000 Fahrzeuge. Tschechien hat die Verkehrsentwicklung begriffen und seine Ausbaupläne modifiziert. Von Eger nach Schirnding ist kein Ausbau der vorhandenen Straße geplant. Die genannten Firmen Schott Solar und Wiesau-Plast liegen an der A93; die A 6 ist ganze 15 Minuten Fahrzeit entfernt. Auch ein Bahnanschluss ist in greifbarer Nähe. Verglichen mit Münchner Verhältnissen ist das
eine traumhafte Verkehrsanbindung!
Auf Seite drei der gleichen Ausgabe der Frankenpost stehen übrigens die wahren Gründe für die Abwanderung der Menschen aus ihrer Heimat: die Menschen verdienen im Bezirk Karlsbad durchschnittlich vier Euro pro Stunde, in Prag sind es sieben Euro. Gut ausgebildete Fachkräfte verlassen das Land und arbeiten insbesondere in Deutschland, England
oder Italien. Diese Argumente gelten auch für unseren Teil des Grenzlandes. Es muss den Menschen geholfen werden, nicht den Straßen! Man schaffe gleiche Lebensbedingungen und die Menschen bleiben. Das wäre doch eine lohnenswerte Aufgabe für den Herrn Staatssekretär!