Verstummen nun die Stimmen der Ausbaubefürworter? Nicht im geringsten.
"IHK-Gremien ziehen an einem Strang" lautet die Überschrift eines Frankenpostartikels vom 18.11.2015
Die Wirtschaftsvertreter aus dem Kreis Wunsiedel und aus dem Raum Tirschenreuth/Weiden haben eine gemeinsame Tagung abgehalten. Sie erkennen Gemeinsamkeiten wie schöne Natur, viele Aktivitäten im Tourismus, die gut aufgestellte Wirtschaft, und suchen die Zusammenarbeit.
Das ist gut.
Das ist nachvollziehbar!
Aber, wie es ein Kommentator zu diesem Artikel schreibt, nicht nachvollziehbar ist
"dass die Wirtschaftsvertreter der Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/Waldnaab eine von zwei Möglichkeiten dazu ausgerechnet im Ausbau der B303 zwischen Grenze und Marktredwitz-West sehen.
Denn diese Straße ist bereits für 20.000 Kfz gebaut, nirgends fahren nur halb so viele. 80 Mio Euro oder mehr Steuergelder in den Ausbau einer Straße zu stecken, die von ihrer Kapazität her nicht einmal zur Hälfte ausgelastet ist, ist ebenso unnötig wie in Zeiten knapper Kassen geradezu verantwortungslos.
Frage: Welche konkreten, klar zu benennenden Vorteile für die Wirtschaft, die sie vertreten, sehen die Wirtschaftsvertreter aus Tirschenreuth/Weiden darin, dass die B303 zwischen Grenze und MAK-West noch weiter ausgebaut ist?"
Gute Frage.
Die Antwort steht aus.
Wie es in dem Frankenpostartikel heißt: Der Bundesverkehrswegeplan geht in eine entscheidende Phase.
"Denn in der Wirtschaft gibt es nach wie vor starke Kräfte, die eine vierspurige Ost-West-Querung des Fichtelgebirges haben wollen, koste es was es wolle. Und deren Lobbyisten werden weiter kräftig Strippen ziehen, um die untote Fichtelgebirgsautobahn am Leben zu erhalten." hieß es in einem Kommentar des Nordbayerischen Kurier vom 8.1.2012 mit dem Titel "Projekt aus der Gruft".
Ist das der Grund, warum nun neben der IHK für Oberfranken Bayreuth, die schon immer ein starker Ausbaubefürworter war, plötzlich auch die IHK Regensburg für Oberpfalz für einen Ausbau der B303 eintritt?
Ein letztes Strippenziehen der Wirtschaftsvertreter nun im November 2015, wenn der neue Bundesverkehrswegeplan in die entscheidende Phase geht?
Die IZF hat sich kurz vorher auch noch einmal ins Zeug gelegt; sie schreibt Bundesverkehrsminister Dobrindt an und fordert ihn auf, "die B 303 von Schirnding bis zur Landkreisgrenze Wunsiedel/Bayreuth in die erste Dringlichkeitsstufe des Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen.
Unterstützung hat die IZF nun beim Oberbürgermeister der Stadt Cheb (Eger), Petr Navrátil, gefunden.
Darüber berichtet die Frankenpost in der Druckausgabe vom 26.09.2015 unter der Überschift "IZF bekommt Unterstützung aus Cheb".
Zu diesem Bericht nimmt die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost Stellung, die Frankenpost veröffentlich in ihrere Druckausgabe am 06.10.2015, sowie online bereits am 02.10.2015 http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/fichtelgebirge/art654373,4375868 mit 5 Leserkommentaren,
und ein zweitesmal am 06.10.2015 mit 3 Kommentaren. http://www.frankenpost.de/lokal/fichtelgebirge/fichtelgebirge/art654373,4382013
Ein Kommentator bringt es sehr schön auf den Punkt:
"1. Die bestehende Trasse ist nicht annähernd ausgelastet.
2. Ein Ausbau würde nur mehr Durchgangsverkehr anziehen. Für die heimische Wirtschaft ist dies ohne Bedeutung, wie man beim Bau der A93 deutlich gesehen hat.
3. Der Ausbau würde die Attraktivität des Fichtelgebirges als Wohn- und Urlaubsort deutlich schmälern.
4. Im Vergleich mit anderen Regionen ist unsere Verkehrsinfrastruktur sehr gut. Es sind andere Augenmerke, die für die wirtschaftliche Entwicklung ins Auge gefasst werden müssen.
5. Die Kosten für die Querung der Berge steht in keinem Verhältnis selbst zu dem irrealen Prognosen des IZF."
Geschätze Ausbaubefürworter in Tschechien, speziell in Cheb, die ihr sagt dass eure Gewerbegebiete am expandieren sind und die meisten Waren Richtung Westen geliefert werden:
Anerkennt den simplen Fakt, dass die B303 für 20.000 Fahrzeuge gebaut ist, und nirgends auch nur annähernd so viele unterwegs sind.
Anerkennt den simplen Fakt, dass ihr noch sehr viele Fahrzeuge mit Waren über die R6 und die B303 Richtung Westen schicken könntet, bis die Kapazität dieser Straße auch nur annähernd ausgelastet wäre.
Ihr, die ihr selbst vernünftigerweise euren Straßenausbau von den Verkehrszahlen abhängig macht - fordert nicht von uns, die wir nicht genug Geld für den Erhalt unserer Straßen aufbringen können, dass wir einen mehrstelligen Millionenbetrag für den nicht erforderlichen Ausbau einer Straße ausgeben!